Statt in die Einsiedelei hätte Meinrad auch nach Zürich gehen können und dort beispielsweise Handwerker werden, eine Familie und die erste Zunft gründen. Oder er hätte eine Burnout-Klinik eröffnet und wäre mit diesem Angebot kläglich gescheitert, weil er seiner Zeit allzu weit vorausgewesen wäre.

Oder er hätte den finstern Wald zur spirituellen Sonderzone erklärt und Jünger und vor allem Jüngerinnen um sich geschart. Es wäre eine geschichtlich vorgreifende Woodstock-Kommune entstanden und Meinrad als Guru hätte sich seine eigene Finsterwald-Lolita-Insel gebastelt, indem er seinen Jüngerinnen eingeredet hätte, um Erleuchtung zu erlangen, müssten sie regelmässig mit ihm Sex haben.

Meinrad hätte auch behaupten können, er sei Herr über den finstern Wald und alle nach ihm hätten nach seinen Regeln zu leben und ihm Abgaben zu entrichten. In diesem Falle hätte er – um seine Durchsetzungsmacht zu unterstreichen – idealerweise nicht zwei Raben als Haustiere gehabt, sondern ein Rudel Wölfe, die er zuvor aufgezogen und abgerichtet hätte zu seiner privaten und einsatzfreudigen Terror-Einheit zur Durchsetzung seiner Deutungshoheit.*

Nichts von alledem hat Meinrad getan.

Meinrad wollte einfach nur seine Ruhe haben.

*Man denke sich an dieser Stelle beliebige weitere Beispiele aus der aktuellen und vergangenen Kirchen-, Welt- und Menschheitsgeschichte.