-> Meinrad der Heilige

Die Bezeichnung «Märtyrer der Gastfreundschaft» lässt sich am ehesten damit erklären, dass die katholische Kirche wohl ihre liebe Mühe hatte, Meinrad nach den gültigen Regeln der Kirche heiligsprechen zu können. Weil Meinrad keine Wunder bewirkt hat und genaugenommen auch kein Märtyrer ist.

Meinrad starb nicht wegen seines Glaubens, sondern wurde von zwei Kriminellen (Zürchern!) aus Habgier ermordet.

Ich male mir diesen Moment aus, als die beiden Kriminellen realisierten, dass sie die Lage falsch eingeschätzt hatten und es bei Meinrad nicht viel zu holen gab: Warum liessen sie Meinrad nicht am Leben? Wahrscheinlich hätte Meinrad friedfertig reagiert und hätte nicht danach getrachtet, die beiden Zürcher verfolgt oder bestraft zu sehen. Und um diese Friedfertigkeit dürften die beiden Kriminellen gewusst haben.

Meinrad hätte wohl einfach gerne in Ruhe und Frieden weitergelebt.

Die beiden Zürcher übrigens lebten dann auch nicht mehr lange weiter.

Zitat Wikipedia: „Daraufhin sollen zwei Raben die Mörder verfolgt und vor Gericht geführt haben, wo sie unter dem Vorsitz des Grafen Adalbert des Erlauchten zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt wurden.“

Wäre Meinrad auch verehrt worden und in die Kirchengeschichte eingegangen, wenn er nicht ermordet worden wäre? Und vor allem: Kann es überhaupt in Meinrads Sinn gewesen sein, an seiner Stelle ein Kloster zu errichten?